© Achim Betz 2015
Seiser Alm mit Blick auf Langkofelgruppe Home Motivation Geschichte Planung Packliste Literatur Kontakt Piz Badile - Cassin Führe ((c) CampToCamp) ALPEN-X Pontlatzerbrücke anno 1890 ((c) ETH Zürich)

Hermann Buhl

Anfang Juli 1952 fuhr Hermann Buhl die 160 Km von Landeck nach Bondo mit dem Fahrrad und durchstieg am nächsten Tag die Nordostwand des Piz Badile in 4,5 Stunden. Die Wand hatte damals einen der höchsten kletterbaren Schwierigkeitsgrade.   Die Erstbegeher um Riccardo Cassin (V. Ratti, G. Esposito, M. Molteni, G. Valsecci) mussten in der Wand biwakieren und benötigten aufgrund eines Wettersturzes drei Tage für die Wand. Zwei Kameraden (Mario Molteni und Giuseppe Valsecci) starben kurz vor dem Gipfel bzw. beim Abstieg über die Südflanke an Erschöpfung. Nach dem Abstieg radelte Buhl noch am selben Nachmittag zurück durch das obere Inntal in Richtung Landeck. Auf dem Heimweg war er zwar glücklich ob seines Erfolgs am Berg aber auch genauso erschöpft und müde. So kam es dass ihn im Morgengrauen des nächsten Tages der Sekundenschlaf übermannt und er in hohem Bogen samt Fahrrad und Rucksack in den kalten Inn stürzte. Schlimmer als die Beule am Kopf war der Zustand des Fahrrades. An ein Weiterfahren war nicht zu denken. Kurzerhand wurde das Rad geschultert und von der Pontlatzerbrücke zum nächsten Gasthof getragen, wo ihn nach stundenlangem Warten das Postauto mit zurück nach Landeck nahm. „Doch was bedeuten schon Mühen und Entbehrungen, was ein ungewolltes Bad und ein anschließender Schnupfen? Alles nur Kleinigkeiten im Vergleich zum großen Erleben, das mir die große Fahrt geschenkt hat. Die körperliche Pein, das Unangenehme vergisst man schnell. Das Schöne aber bleibt unauslöschlich in der Erinnerung haften“ [Herman Buhl].
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Warum tut ihr euch das an ?

Warum fährt man in einer Woche mit dem Fahrrad über die Alpen, wenn man das ganze doch auch mit dem Auto oder Zug in nur wenigen Stunden schaffen kann?  Warum schindet man sich, wenn man seinen Urlaub doch auch gemütlich am Strand verbringen kann? Die beste Begründung liefern wohl einige Zitate von Leuten die es gemacht haben:

Uli Stanciu:

„Wir wussten nicht wo wir abends landeten und kamen uns fünf Tage lang vor wie Vagabunden. Ein großartiges Gefühl“ „Transalp ist eine Expedition auf dem Fahrrad – ohne große Ausrüstung und für wenig Geld. Eine Traumtour von Süddeutschland nach Norditalien, auf Schotterwegen, Säumerpfaden und Militärstraßen, über einsame Pässe in atemberaubender Landschaft, fern von Touristenströmen und Autostaus. Du radelst dort wo die Landschaft am schönsten und am gewaltigsten ist – im Hochgebirge“

Andi Heckmair:

„Worin liegt der besondere Reiz sich in sieben Tagen mühsam über die Alpen zu schinden? Neben den unvergesslichen optischen Höhepunkten ist das Schönste für mich, abends so richtig müde, hungrig und durstig zu sein – und dann alle diese Bedürfnisse stillen zu können, Dieses tolle Gefühl mit sich und der Welt zufrieden zu sein, lässt sich durch nichts ersetzen. Vor allem: Man kann es nicht kaufen…“ „In Bormio kamen wir in einen schlimmen Regen. Wir mussten oft schieben. Trotzdem war es einfacher als gedacht. Und so herrlich. Man kann das mit Worten gar nicht beschreiben, wenn man verschwitzt auf einem Pass steht und in die Ferne guckt.“

A.K.:

 5 Grad und Regen auf dem Fimberpass. Wir waren klatschnass und es war arschkalt, aber geil war’s.
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